„In einer Welt, die überflutet wird von belanglosen Informationen, ist Klarheit Macht.“ 

- Yuval Noah Harari

#Bewusstsein #Sprachgebrauch

Definition

Zunächst sei darauf hingewiesen, dass es keine allgemein anerkannte Definition des Begriffs Bewusstsein gibt. Viele haben eine eigene, vage Vorstellung von Bewusstsein, Wenige aber können, erklären was Bewusstsein für sie exakt bedeutet. Im Folgenden möchte ich nun möglichst einfach und Schritt für Schritt darlegen, was ich unter Bewusstsein verstehe. Der Artikel stellt dabei ausdrücklich nicht den Anspruch eine universell gültige Definition des Begriffs Bewusstsein zu liefern. Diesem kann der Aufsatz bereits aufgrund des unterschiedlichen Begriffsgebrauches nicht gerecht werden.

Analogie

Bei genauerer Betrachtung gibt es viele Entsprechungen zwischen Computer und Gehirn. Wie das Gehirn ist auch der Computer eine informationsverarbeitende Entität. Dabei weißt die Festplatte Parallelen zum  Gedächtnis; die peripheren, informationsauffassenden Geräte zu den Sinnesorganen; der Stromverbrauch zum Energieverbrauch; Dioden und Transistoren zu Neuronen und chemischen Überträgerstoffen usw. auf. Es wird schnell deutlich, dass viele Komponenten des Gehirns in ihrer Funktion bereits nachahmbar sind (Bsp.: Neuroinformatik). Doch ist unser Gehirn weitaus mehr, als ein biologischer Computer.

Was also unterscheidet grundsätzlich das Gehirn von derzeitigen Computern?

Der Computer verarbeitet lediglich passiv Information, das Gehirn nimmt diese darüber hinaus für wahr (natürlich versagt die Analogie auch an weiteren Stellen).

Bewusstsein

Ich spreche derjenigen Entität Bewusstsein zu, der ein als Rezeptionist von Informationen fungierendes „Ich“ innewohnt. Darin unterscheidet sich bewusstes Sein von nicht-bewusstem Sein (z.B.: einem Roboter). Sobald ich einen Stein wahrnehme, hat dieser für mich einen ontologischen Charakter (Anschein bedeutet subjektives Sein.) Jedoch gehe ich nicht davon aus, dass er ein bewusstes Sein darstellt.

 

# Dass sie Bewusstsein sind / besitzen und daher beispielsweise

visuelle Reize bewusst realisieren, macht sie zu mehr als eine Kamera.

 

Im Gegensatz zum Gehirn hat ein Computer folglich auch keine Bewusstseinsinhalte. Ein Computer kann von Viren befallen oder von einem Baseballschläger demoliert werden, er empfindet dabei jedoch keinen Schmerz, kennt keine Gefühle. Ein Computer kann einen Auftrag erfüllen, er empfindet dabei aber keine Intentionalität, kennt keinen Willen. Ein Computer kann mit Nullen und Einsen operieren und somit Rechenprozesse durchführen, doch ohne dass ein bewusster Mensch vor ihm sitzt und diese durch Gedanken verknüpft und erfasst, ist diesem keine Erkenntnis zu entnehmen.

Schlussbemerkungen

Texte, die im Zusammenhang mit der Bewusstseinsthematik von Interesse sein könnten:

  • Überwindung“: der Unterschied zwischen „Ich“ und „Selbst“
  • Qualia“: Einfachheitshalber sind wir bisher davon ausgegangen, dass das Bewusstsein im Gehirn entsteht. Doch stimmt das?

zum vorherigen Blogeintrag                                                                                     zum nächsten Blogeintrag 

 

Liste aller bisherigen Blogeinträge

Kommentare: 0

Impressum | Datenschutz | Cookie-Richtlinie | Sitemap
Diese Website darf gerne zitiert werden, für die Weiterverwendung ganzer Texte bitte ich jedoch um kurze Rücksprache.